Sauerteig

Weizensauerteig ansetzten aus 2 Zutaten

Weizensauerteig
Weizensauerteig

Sauerteig wird meist aus Roggen hergestellt, doch auch andere Mehlsorten eignen sich für die Sauerteigherstellung. Hier erfahren Sie, wie man einen Weizensauerteig aus Weizenmehl (Type 1050) ansetzt und vermehrt. Im Prinzip geht man dabei genau so vor wie bei der Herstellung von Roggensauerteig. Weiter unten erhalten Sie ein Rezept für ein Baguette, das aus dem Weizensauerteig gebacken wurde. Im Vergleich zu einem reinen Baguette aus Hefeteig schmeckt es kräftiger. Die Herstellung von Sauerteig aus Weizen ist durchaus lohnenswert. Man kann noch viele andere lecker Backwaren daraus zaubern. Auf Homebanking.at findet sich ein, zugegebenermaßen für Laien kompliziertes, aber total leckeres Rezept für ein italienisches Weißbrot: Pane Laterale italienisches Weißbrot: Pane Laterale

Sauerteig mit Weizenmehl

Das Verfahren für Weizensauerteig funktioniert genauso wie mit Roggenmehl. Man mischt das fein gemahlene Weizenmehl mit gleichen Teilen Wasser, lässt den Ansatz im Warmen stehen und füttert dann Tag für Tag mit Wasser und Mehl nach. Schon nach 24 Stunden können erste Bläschen bilden, die mit der Zeit immer zahlreicher werden. Der typische Geruch entwickelt sich langsamer, jedoch nach 4 Tagen riecht der Weizensauerteig dann auch säuerlich. Wer Probleme mit der Sauerteiggärung hat, dem Lift folgender Blogbeitag: Sauerteig Temperatur – Probleme.

Wir haben hier Weizenmehl Type 1050 verwendet. Es funktioniert auch mit Vollkornmehl oder mit Mehl der Type 405. Hier folgt die genaue Ableitung Schritt für Schritt:

Weizensauerteig herstellen

1.Tag

Man mischt 50 g Weizenmehl mit 50 ml lauwarmen Wasser in einer mittelgroßen Schüssel, deckt diese mit einem Teller ab und lässt das Ganze bei 25 Gard stehen. Das Abdecken ist wichtig, denn ansonsten bildet sich auf dem Teig eine trockene Kruste. Temperaturen um die 25 Grad findet man in einer geheizten Wohnung häufig auf dem Küchenschrank, also weiter oben im Raum. 

2.Tag

Am 2. Tag fügt man dem Sauerteigansatz wiederum 50 g Weizenmehl sowie 50 ml warmes Wasser. Mit einer Gabel gut unterrühren, abdecken und warm stehen lassen.

3.Tag

Jetzt kann man die Säuerung schon deutlich erkennen und manchmal auch riechen. Dazu muss man ziemlich nah mit der Nase heran gehen. Den Sauerteig erneut füttern, also 50 g Mehl und 50 ml warmes Wasser dazugeben und unterrühren.

4.Tag

Am vierten Tag ist der Weizensauerteig schon richtig blasig und fast fertig. Zum letzten Mal rührt man 50 g Weizenmehl und 50 ml Wasser hinein und lässt ihn noch einmal über Nacht stehen. Immer gut abdecken, sonst trocknet der Sauerteig aus. Sollte der Weizensauerteig bereits am 3. Tag aktiv sein, kann man an diesem Tag 2 x 50 g und 2 x 50 ml Wasser dazugeben und den Vorgang so um einen Tag verkürzen.

Rezept: Baguette aus Weizensauerteig

Der Weizensauerteig ist nun fertig und kann verarbeitet werden.  Er ist recht flüssig, sodass man ihn in diesem Zustand nicht mit den Händen kneten könnte. Man entnimmt etwa 50 – 100 als Starterkultur für den nächsten Durchgang. Der Rest,  wird nun zu einem Weizenbaguette verbacken.



Weizen Sauerteigbrot Rezept

Wir hatten die Idee, einmal ein Baguette aus reinem Weizensauerteig zu backen und ein zweites, dem zusätzlich noch Hefe zugesetzt wurde. Zu diesem Zweck wurde dem Sauerteig, der ja recht flüssig war, erst einmal 1 Esslöffel Salz und 200 g Weizenmehl hinzugefügt und mit einer Maschine untergerührt. Dann haben wir den Teig in zwei etwa gleich große Portionen geteilt. Eine Teighälfte wurde mit einem ½ Würfel Hefe (in etwas Wasser auflösen) versetzt. Dieses Weizensauerteig-Hefegemisch musste danach 45 Minuten gehen. Die andere Hälfte stand auch 45 Minuten, jedoch wurde dort nichts weiter getan.

 

Nach der Gehzeit hatte sich das Teigvolumen bei beiden Teigproben erhöht, allerdings war die Volumenzunahme in der Schüssel mit Hefe deutlich größer. Wir formten zwei kleine Brote und ließen sie noch einmal auf dem Blech etwa 30 Minuten gehen. Während dessen kann man den Ofen auf 200 Grad vorheizen.

Sauerteigbrot mit Weizen: Geschmack

Auch fertig gebacken sind die beiden Brote unterschiedlich groß. In unserem Versuch war das reine Weizensauerteigbrot ist insgesamt fester, kleiner und schmeckt säuerlicher. Das Baguette mit zusätzlicher Hefe hatte eine feinere, gleichmäßigere Krume, war lockerer, größer und weniger sauer. Was nun besser schmeckt? Dem einen schmeckt dieses besser, dem anderen das! Beide waren geschmacklich gut, aber verschieden. Beide Brote schmeckten frisch am besten. Wie auch bei normalen Weizenbroten kann man auch dieses nicht lange aufheben. Auch ist die Kruste nur am 1. Tag wirklich knusprig. Man kan das Brot jedoch prima toatsen und so auch 3 Tage lang aufessen.

 

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Kommentare

10 Antworten zu „Weizensauerteig ansetzten aus 2 Zutaten“

  1. Karl-Martin Faeser

    Fehlt da nicht die Zugabe von Mehl und Wasser am 3. Tag?

    1. Gudrun-Aimee

      Hallo Karl-Martin,
      Sie haben recht, ich hab’s korrigiert. Danke für den Hinweis und liebe Grüße
      Gudrun

  2. Pia

    Hallo Gudrun
    Ich habe einen Weizensauerteig aus meinem geschenkten Roggensauerteig erstellt. Ich finde er ist etwas heikler in der Pflege. Wenn ich ihn mal mehr als 5 Tage nicht pflege bekommt er eine komisch rot/braune, dickere Schicht oben. Ist dies problematisch oder kann ich ihn weiterverwenden? Entferne die Schicht immer grosszügig und füttere ihn mit 1:1 Wasser/Weizenmehl. Herzlichen Dank für Deine Hilfe.

    1. Gudrun

      Hallo Pia,
      ich würde es auch so machen wie Du. Was diese Schicht bedeutet, weiß ich aber auch nicht. Vielleicht ist der Teig einfach nur getrocknet an der Oberfläche.
      Liebe Grüsse
      Gudrun

      1. Pia

        Herzlichen Dank Gudrun. 🙂

      2. Tobias

        Hallo, dass sich eine Kruste bilden kann, scheint wohl normal. Schaut mal unter „Lievito madre“. Das ist der italienische Weizensauerteig. Er wird im Verhältnis 2:1 geführt. 2 Teile Mehl, 1 Teil Wasser. Und damit deutlich trockener, so dass man ihn auch kneten kann. Er bildet oben immer eine Kruste, während er unten weich wird. Einfach abnehmen oder untermischen beim Füttern.

  3. Sarah

    Ich habe als absoluter Neuling eine Frage 🙂
    Wie bewahre ich den Teig dann auf , wenn nicht alles genutzt wurde? Oder muss dann das ganze einfach weitergeführt werden? Das ist mir noch nicht ganz schlüssig.

    1. Gudrun

      Hallo Sarah,
      am besten ist, wenn man alle 2 Wochen spätestens neu backt. Am besten hält sich Sauerteig meiner Erfahrung nach unter Luftausschluss. Ich habe so ein Glas für die Gärung von Gemüse, das hat im Deckel eine Öffnung. Man kann mit einer Handpumpe die Luft aussaugen. So hält der Teig sich wirklich Wochen oder Monate und bleibt trotzdem aktiv.
      Einfrieren ist nur kurz möglich. Die Bakterien gehen doch in der Kälte größtenteils kaputt.
      Wenn man so eine Pumpe nicht hat, dann ist es am besten man mischt den Teig mit zusätzlichen Mehl (er wird dann trockener). In krümeliger Form schimmelt er weniger schnell. Komplett trocknen geht auch ganz gut. Du siehst es gibt viele Ideen dazu.
      Liebe Grüsse
      Gudrun

  4. Danielle

    Hi Gudrun,
    Wie lange muss das Brot denn gebacken werden im Backofen? Und: Umluft?
    Lieben Dank, Danielle

    1. Gudrun

      Hi Danielle,
      das hängt auch vom Ofen ab, also ich lasse meine Brote immer etwa 1h drin. Mit Umluft. Mal beobachten, wie braun es wird.
      Man kann es auch rausholen und auf die Rückseite klopfen. Das sollte hohle klingen.
      Liebe Grüsse Gudrun

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